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Tief im Herzen Zentralafrikas birgt die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo) riesige Vorkommen an Mineralien, die die moderne Welt mit Energie versorgen. Unter ihrem Boden liegen wichtige Ressourcen wie Kobalt und Kupfer – wesentliche Komponenten von Smartphones, Elektrofahrzeugen und zahllosen anderen Technologien. Doch während die Welt von diesen Mineralien profitiert, bleiben die Menschen in der DR Kongo in einem Kreislauf aus Armut, Ausbeutung und Leid gefangen. Nirgendwo ist diese Krise deutlicher sichtbar als bei den Tausenden von Kindern, die in den Minen des Landes schuften und ihre Ausbildung, Gesundheit und Zukunft für einen Hungerlohn opfern.

Die Demokratische Republik Kongo, ein Land von der Größe Westeuropas, ist trotz seines natürlichen Reichtums eines der ärmsten Länder der Erde. Im Jahr 2024 lebten etwa 73,51 TP3T der Bevölkerung von weniger als 1 TP4T2,15 pro Tag (Weltbank, 2024).[1] Diese schlimme wirtschaftliche Lage führt dazu, dass weiterhin Kinder im Bergbau arbeiten. Junge Jungen und Mädchen arbeiten unter gefährlichen Bedingungen, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Die Folge? Eine verlorene Generation von Kindern, denen Bildung verwehrt bleibt und die zu einem Leben als Arbeiter mit wenig Aussicht auf sozialen Aufstieg verdammt sind.

Das anhaltende Problem der Kinderarbeit im Bergbau

Der Bergbausektor dominiert die kongolesische Wirtschaft und trägt über 701 Milliarden Tonnen zum Wirtschaftswachstum des Landes bei. Allerdings ist er auch einer der schlimmsten Übeltäter, wenn es um Kinderarbeit geht. In Provinzen wie Katanga und Lualaba arbeiten Tausende von Kindern – manche erst sechs Jahre alt – stundenlang im Kobaltabbau, wobei sie oft mit bloßen Händen in giftigem Boden graben. Diese Kinder sind gefährlichen Chemikalien ausgesetzt, leiden an Atemwegserkrankungen und müssen extremen körperlichen Belastungen standhalten.

Viele müssen die Schule abbrechen, während andere versuchen, Bergbau und Bildung unter einen Hut zu bringen, was zu chronischer Abwesenheit und schlechten schulischen Leistungen führt. Selbst diejenigen, die den Minen vorübergehend entkommen, kehren aus finanziellen Gründen oft zurück und geraten in einen Teufelskreis, der als Rückfall in die Kinderarbeit bekannt ist. Die globale Nachfrage nach Kobalt sorgt dafür, dass es in den Minen immer Arbeit gibt – aber für diese Kinder geht dies auf Kosten ihrer Zukunft.

Abbildung 1. Die Karte der Demokratischen Republik Kongo zeigt die Verwaltungsgliederung. Kobaltminen (handwerkliche und industrielle) sind im östlichen Teil des Landes zu sehen.

Fehlzeiten und ihre Auswirkungen auf den schulischen Erfolg

Der Humankapitalindex (HCI) für die Demokratische Republik Kongo beträgt 0,37. Das bedeutet, dass ein heute geborenes kongolesisches Kind aufgrund schlechter Bildungs- und Gesundheitssituation nur 37% seines vollen Produktivitätspotenzials erreichen wird. Dies ist einer der niedrigsten Werte weltweit, selbst im Vergleich zu anderen Ländern mit niedrigem Einkommen.[2]

Betrachten Sie die ernüchternden Bildungsstatistiken:[3]

  • Voraussichtliche Schuldauer: 9,1 Jahre – lernbereinigt sind das jedoch nur 4,5 Jahre.
  • Harmonisierte Testergebnisse: Kongolesische Schüler erreichen durchschnittlich 310 Punkte auf einer Skala, wobei 300 minimales Lernen und 625 fortgeschrittenes Lernen anzeigt.
  • Abschlussquote der Grundschule: 75% – eine der niedrigsten in Afrika südlich der Sahara.
  • Lernarmut: Unglaubliche 971 Prozent der 10-Jährigen in der Demokratischen Republik Kongo können keinen einfachen Text lesen und verstehen (Weltbank, 2024).

Der Bergbau verschärft diese Probleme noch weiter. Kinder, die in den Minen arbeiten, verpassen oft die Schule, weil sie erschöpft sind, krank sind oder finanzielle Probleme haben. Viele Eltern, die sich Schulgebühren und -materialien kaum leisten können, geben dem unmittelbaren finanziellen Überleben Vorrang vor einer langfristigen Ausbildung. Selbst diejenigen, die zur Schule gehen, müssen mit überfüllten Klassenzimmern, unterbezahlten Lehrern und einem Mangel an grundlegenden Lehrmaterialien rechnen.

Die wirtschaftliche Falle: Warum Familien in Armut verharren

Trotz ihrer entscheidenden Rolle in einer der profitabelsten Industrien der Welt leben Kinderbergarbeiter und ihre Familien weiterhin in extremer Armut. Ohne Bildung werden Kinderbergarbeiter zu Erwachsenen, die in schlecht bezahlten, risikoreichen Jobs festsitzen und so den Teufelskreis der Armut fortsetzen. Chronische Krankheiten durch die Arbeit im Bergbau erhöhen die medizinischen Kosten und verkürzen die Lebenserwartung, was die Familien zusätzlich belastet. Wenn Familien für ihren Lebensunterhalt auf Kinderarbeit angewiesen sind, investieren sie nicht in Bildung und sorgen so dafür, dass die nächste Generation mit denselben wirtschaftlichen Problemen konfrontiert ist, was zu generationenübergreifender Armut führt.

Die doppelte Belastung für Frauen und Mädchen

Mädchen in Bergbaugemeinden haben es noch schwerer. Nur 16,81 Milliarden Kongolesinnen schließen die Sekundarschule ab. Frühe Heirat und geschlechtsspezifische Gewalt schränken ihre Chancen ein. Die Minenarbeiterinnen sind einem hohen Risiko sexueller Ausbeutung, Menschenhandels und Missbrauchs ausgesetzt. Der Mangel an Bildung für Mädchen verfestigt nicht nur die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, sondern trägt auch zu höheren Geburtenraten, niedrigeren Lebenseinkommen und geringerer wirtschaftlicher Unabhängigkeit bei.

Die Rolle globaler Konzerne bei der Aufrechterhaltung der Kinderarbeit

Trotz der Versprechen der Unternehmen, Mineralien verantwortungsbewusst zu beschaffen, ist die Realität düster. Technologie- und Automobilgiganten sind stark auf kongolesisches Kobalt angewiesen, und die Transparenz der Lieferketten ist nach wie vor mangelhaft. Während einige Unternehmen Initiativen für eine „konfliktfreie“ Beschaffung eingeführt haben, profitieren viele weiterhin von einem System, das Kinderarbeit ausbeutet. Ohne strengere internationale Vorschriften und eine Überwachung der Lieferketten werden Kinderbergarbeiter weiterhin das Rückgrat der Kobaltindustrie bleiben.

Den Kreislauf durchbrechen: Lösungen für nachhaltige Veränderungen

Die Bekämpfung von Kinderarbeit und Kinderabsentismus in der Demokratischen Republik Kongo erfordert mutige Maßnahmen an mehreren Fronten, wie das US-Arbeitsministerium im Rahmen seines Projekts COTECCO (Combatting Child Labor in the Cobalt Supply Chain) zur Bekämpfung der kongolesischen Kobaltindustrie feststellte.[4]

Stärkere Rechtsdurchsetzung: Die kongolesische Regierung muss Gesetze gegen Kinderarbeit durchsetzen und Unternehmen zur Verantwortung ziehen, wenn es um die Beschaffung ethischer Produkte geht.

  • Investitionen in die Bildung: Kostenlose Schulbildung, eine verbesserte Infrastruktur und Schulspeisungsprogramme können Bildungshürden abbauen.
  • Alternative Lebensgrundlagen für Familien: Mikrofinanzinitiativen und Berufsausbildung können nachhaltige Alternativen zum Bergbau bieten.
  • Verantwortung der Unternehmen: Technologieunternehmen und Automobilhersteller müssen strengere Sorgfaltspflichten erfüllen und den Kauf von Mineralien ablehnen, die mit Kinderarbeit in Verbindung stehen.
  • Globales Verbraucherbewusstsein: Kampagnen für ethische Verbraucher können Unternehmen dazu bringen, sich zu Lieferketten ohne Kinderarbeit zu verpflichten.

Fazit: Die Zukunft der Kinder in der Demokratischen Republik Kongo

Die Not der Kinderbergarbeiter in der Demokratischen Republik Kongo ist eine humanitäre Krise, die nicht ignoriert werden kann. Jeden Tag riskieren Tausende von Kindern ihre Gesundheit und Zukunft, um Mineralien zu gewinnen, die die moderne Welt antreiben. Die Weltwirtschaft hat die moralische Verpflichtung, sicherzustellen, dass die von uns verwendeten Produkte nicht auf dem Leid der Schwächsten der Welt basieren.

Der Humankapitalindex der Demokratischen Republik Kongo liegt bei 0,37 und zeigt deutlich, dass das Land nicht in seine Jugend investiert. Ohne dringende Reformen wird eine weitere Generation in den Minen verloren gehen – gefangen in einem Teufelskreis aus Armut, Entbehrung und unerfüllten Versprechen.

Jetzt ist es an der Zeit, etwas zu unternehmen. Regierungen, Unternehmen und Verbraucher müssen sich gleichermaßen gegen Kinderarbeit im Bergbau stellen. Die Zukunft einer ganzen Generation hängt davon ab.

Floodlight hat einen Index namens CHILD (Children's Human Capital, Indicators of Labor, and Development) entwickelt. Dieser Index ist eine zusammengesetzte Messgröße zur Bewertung der Auswirkungen des Bergbaus auf das Wohlergehen und die Bildung von Kindern in der Demokratischen Republik Kongo. Dieser Index kombiniert quantitative und qualitative Indikatoren, um zu messen, wie sich Kinderarbeit im Bergbau auf Gesundheit, Bildung, wirtschaftliche Bedingungen und die langfristige Entwicklung des Humankapitals auswirkt. Visualisiert für eine hypothetische Bergbauregion in der Demokratischen Republik Kongo. Jede Komponente spiegelt die Verbreitung von Kinderarbeit, die gesundheitlichen Folgen, Bildungsunterbrechungen, Lebensbedingungen und das langfristige Entwicklungspotenzial wider. Niedrigere Werte weisen auf eine größere Schwere der Probleme hin, und der Gesamtindexwert (gewichteter Durchschnitt) bietet einen einzigen Maßstab zur Bewertung des Kindeswohls in Bergbaugebieten. Der Gesamtwert von 35,25 zeigt, dass bei den verschiedenen Komponenten viel Verbesserungsbedarf besteht. Floodlight kann spezifische Empfehlungen zur Behebung dieser Probleme geben.


Abbildung 2: Floodlight-Index CHILD zur Messung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Kindern anhand eines hypothetischen Beispiels.

Quellen:

Banza Lubaba Nkulu, C., Casas, L., Haufroid, V., De Putter, T., Saenen, ND, Kayembe-Kitenge, T., … & Nemery, B. (2018). Nachhaltigkeit des handwerklichen Kobaltabbaus in der DR Kongo. Naturnachhaltigkeit, 1(9), 495-504.

Bowman, A., Frederiksen, T., Bryceson, DF, Childs, J., Gilberthorpe, E., & Newman, S. (2021). Bergbau in Afrika nach dem Superzyklus: Neue Richtungen und Geographien. Area, 53(4), 647-658.

Kara, S. (2023). Kobaltrot: Wie das Blut des Kongo unser Leben antreibt. St. Martin's Press.

Smith, JH (2021). Die Augen der Welt: Das digitale Zeitalter im Osten der Demokratischen Republik Kongo erkunden. University of Chicago Press.

Wells, K. (2021). Kindheit in globaler Perspektive. John Wiley & Söhne.


[1] https://www.worldbank.org/en/country/drc/overview

[2] https://thedocs.worldbank.org/en/doc/7c9b64c34a8833378194a026ebe4e247-0140022022/related/HCI-AM22-COD.pdf

[3] https://www.unicef.org/drcongo/en/what-we-do/education

[4] https://www.dol.gov/agencies/ilab/combatting-child-labor-democratic-republic-congos-cobalt-industry-cotecco

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